Konzerne verstärken ihre Lobbyarbeit
Lobbyarbeit und politische Einflussnahme werden für große Unternehmen immer wichtiger. Das zeigen eine Reihe von
Studien, die an der FH Mainz, University of Applied Sciences, unter Leitung von Prof. Dr. Lothar Rolke entstanden sind. So gaben in einer Befragung der DAX 30-Unternehmen sechs von acht Firmen (vor allem aus der Automobilindustrie und der Finanzwirtschaft) an, dass die Bedeutung von Lobbyarbeit zugenommen habe. Von 16 befragten internationalen Konzernen mit Hauptsitz in Europa, den USA oder Japan erklärten elf, dass die politischen Rahmenbedingungen für ihre strategischen Entscheidungen "wichtig" oder sogar "sehr wichtig" seien. Infolge seien sowohl die Budgetmittel als auch der Zeitaufwand für Lobbyarbeit in den vergangenen Jahren gestiegen. Das erklärten 90 Prozent der befragten Konzerne. Jeder zweite von ihnen will die Budgetmittel auch künftig weiter erhöhen. Um ihre politischen Ziele zu erreichen, werden die Firmen selber aktiv, nutzen aber auch die Verbände, die vor allem die Brancheninteressen im Blick haben.