Grassroots-Lobbying
Grassroots-Lobbying ist in den USA bekannt geworden und wird immer wieder in Deutschland probiert. Es handelt sich dabei um eine Form der Beeinflussung durch breite Bevölkerungskreise ? den "Graswurzeln". Vor allem über Massenbriefe, Massenfaxe, Telefonate oder neuerdings auch das Internet versuchen die Menschen Lobbying zu betreiben.
Das jüngste Beispiel hierfür ist die
"Weltweite Aktion gegen Armut". Damit sollen die Regierungschefs an die Unterzeichnung der
Millenniums-Erklärung der Vereinten Nationen aus dem Jahr 2000 erinnert werden. Es handelt sich dabei um das Versprechen, bis zum Jahr 2015 weltweit die Armut zu reduzieren.
Die "Weltweite Aktion gegen Armut" ist die deutsche Plattform des
"Global Call to Action Against Poverty", eine internationale Kampagne, die sich mittlerweile in 60 Ländern für ein Ende der Armut einsetzt. Diese Kooperation von Organisationen, Vereinen, Religionsgemeinschaften, Gewerkschaften und anderen Gruppierungen ist besonders intensiv in den G7-Ländern USA, Kanada, Japan, Großbritannien, Frankreich, Italien und Deutschland aktiv.
Die Bürgerinnen und Bürger werden aufgefordert, über die Internet-Plattform eine E-Postkarte mit den Forderungen der "Weltweiten Aktion gegen Armut" abzuschicken. Es fragt sich allerdings, wie viele das tun werden; Denn nur wenige kennen diese Internet-Seite. Es gibt zwar Werbespots im Fernsehen. Diese sind aber nur sehr kurz. Und wer merkt sich schon die Internetadresse: "www.weltweite-aktion-gegen-armut.de"? Wer noch den Slogan der Spots im Ohr hat: "Wir wollen kein Geld ? Schreib Deinem Regierungschef!" kommt auch nicht weiter. Gibt er nämlich diese Wörter bei Google ein, kommen viele Treffer, nur nicht der gesuchte.