Ärztelobby soll handeln
Lobbyisten, die sich gegenseitig zum Tätigwerden auffordern erlebt man nicht so oft. Einen solchen Fall kann man nun im Zusammenhang mit dem Chemikaliengesetz
REACH erleben. Der
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sieht die nationalen Ärzteverbände und die Bundesärztekammer in der Pflicht, sich für das geplante neue europäische Chemikaliengesetz REACH einzusetzen. Für medizinische Fachkräfte sei die Verbindungen zwischen Krankheiten und Chemikalien in der Regel leichter zu erkennen sind als für andere Berufsgruppen, begründet der BUND seinen Appell.
Die Organisation, die nun speziell für die Ärzteschaft eine
Informationsbroschüre erstellt hat, bemängelt, dass im krassen Gegensatz zu den strengen Tests, die im Pharmabereich vorgeschrieben sind, bei Chemikalien bislang lediglich lasche Kontrollen erforderlich seien. "Deshalb entspricht es einer umsichtigen medizinischen Praxis, weit verbreitete Chemikalien auf
Gesundheits- und Umweltwirkungen zu testen und Stoffe, die besonders schädlich sind, aus dem Verkehr zu ziehen", so der BUND. Auf der Grundlage der Verordnung könnten zum Beispiel jedes Jahr mehr als 12 000 Fälle von berufsbedingten Hautkrankheiten vermieden werden. Auch ließen sich jährlich rund 4 300 Krebstodesfälle vermeiden, die auf die Belastung mit krebserregenden Chemikalien am Arbeitsplatz zurückzuführen seien.
Siehe hierzu bitte auch den Blog-Beitrag vom 23. Mai:
Lobby gegen REACH.