Woher der Begriff "Lobby" stammt
Der Begriff "Lobby" hat seinen Ursprung in der Lobby des
Hotels Willard in Washington D.C., das jahrelang die erste Adresse in der amerikanischen Hauptstadt war. Bis zum heutigen Tage gehen dort die amerikanischen Präsidenten ein und aus, kehren als Gast ein oder nehmen an gesellschaftlichen Veranstaltungen teil. Es wird berichtet, dass der frühere Präsident
Ulysses G. Grant (1869-1876) gern einen Drink in der Bar des Willard zu sich genommen habe. Dabei hätten stets einige Leute in der Hotellobby gewartet, um dem Präsidenten beim Verlassen des Willard ihre Anliegen vorzutragen. Grant habe den Begriff "Lobbyisten" geprägt, um diese Leute zu bezeichnen.
Im Interview mit dem LobbyBlog ergänzt Rechtsanwalt
Clemens Kochinke aus Washington: In den sechziger Jahren war die Prachtstrasse zwischen Weißem Haus und Kapitol samt dem Willard Hotel verfallen. Eine von Lady Bird Johnson eingesetzte Kommission gründete die Pennsylvania Avenue Development Corporation. Bis in die frühen achtziger Jahre weigerte sich Kanzleipersonal, aus dem Kanzlei- und Lobby-Korridor Connecticut Avenue & K Street, in den als lebensgefährlich geltenden Slum der Pennsylvania Avenue umzuziehen, die lange verwaist blieb. Erst gegen die neunziger Jahre blühte die Avenue unter Führung des Rechtsanwaltes
Hans Berliner wieder auf, der mit dem Wiederaufbau des Willard Hotel den krönenden Schlussstein auf die Revitalisierung der Prachtstrasse setzte. Heute gilt das Willard Hotel wie das
Mayflower Hotel an der Connecticut Avenue wieder als erste Adresse in der Welt der Lobby. Auch die deutschen politischen Stiftungen nutzen es regelmässig zu Informationsveranstaltungen und dem transatlantischen Gedankenaustausch.