Rezension Lobby Buch
In dem Buch
Die Strippenzieher berichten Cerstin Gammelin und Götz Hamann über den Einfluss professioneller Lobbyisten und Public-Affairs-Berater in Berlin (siehe
Beitrag vom 5. Oktober).
Die Autoren dokumentieren, wie Lobbyisten arbeiten. Viele Themen haben wir in den Nachrichten verfolgt. Anhand des Buches kann man nun nachvollziehen, wie die Entscheidungen zustande kamen und wer an welcher Stelle Einfluss auf Regierung und Parlament genommen hat. Das Buch zeigt auch die Entwicklung auf, die das Lobbying seit Gründung der Bundesrepublik Deutschland genommen hat: Von den Bonner Anfängen unter der Regierung Adenauer über die sozial-liberale Koalition bis zum heutigen Tag in Berlin.
Einem Anspruch werden die Autoren aber nicht gerecht. Sie geben an, ihr Buch auch als eine Blaupause für alle zu verstehen, die in Berlin die Politik der Bundesregierung mitgestalten wollen. Das gibt das Buch nicht her, denn es beschreibt nur das sog. große Lobbying. Es beschreibt den Einfluss der Automobilbranche, der Energiewirtschaft oder der
Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, nicht hingegen die Anstrengung, die kleine Verbände und Vereine unternehmen. Aus diesem Grund ist das Buch als Anleitung zum Selbermachen ungeeignet. Am Lobbying der Großen wird kein Leser des Buches teilnehmen. Das ist den Konzernvorständen vorbehalten. Und beim Lobbying der Kleinen gelten andere Gesetze.
Siehe hierzu bitte auch den Blog-Beitrag vom 5. Oktober:
Neues Lobby Buch.