Lobbyallianzen
Immer mehr Unternehmen leisten sich eigene Repräsentanzen in Berlin mit eigenen Lobbyisten. Und das, obwohl sie Mitglied in einem Verband sind, der mit Lobbyisten in Berlin vor Ort ist. Gutes Beispiel hierfür ist der Branchenverband
BITKOM (Bundesverband Informationswirtschaft Telekommunikation und neue Medien e.V.) Viele Mitglieder, wie O2, Vodafone oder Bertelsmann haben eigene Vertretungen. Wie kommt das? Zum einen sind in einem großen Verband viele Mitglieder vereint, die ganz verschiedene, teilweise sogar sich diametral gegenüberstehende Interessen verfolgen. Hier ist der Verband als Mediator gefragt, der Kompromisse findet. Zum anderen bietet der Verband einen großen Vorteil, wenn alle Mitglieder bei einem Thema in dieselbe Richtung marschieren. Dann kommt es nämlich zu einer sehr schlagkräftigen
Lobbyallianz. Der Erfolg einer Kampagne erhöht sich, wenn aus den unterschiedlichsten Richtungen ein Thema angeschoben wird. Das Motto lautet: ?Getrennt marschieren, vereint schlagen.? Hinzu kommt, dass Unternehmen, auch wenn sie einen Teil ihrer Lobbyarbeit selbst in die Hand genommen haben, keinesfalls von ihrem Verband autark sind. Schließlich ist es immer noch das alleinige Recht der Verbände, als offizielle Partner der Politik zu Ausschussanhörungen des Deutschen Bundestages geladen zu werden.
Siehe hierzu bitte auch den Blog-Beitrag vom 5. Januar:
IT-Lobby.