Lobby lädt zum Essen
Lobbyisten veranstalten gerne parlamentarische Essen. Bei Frühstück, Mittagessen oder Abendbrot, versuchen sie ihre Botschaften an die Abgeordnete, bzw. an den Abgeordneten zu bringen. Das hat zwei entscheidende Vorteile: Zum einen muss der Abgeordnete essen. Viele Termine des Tages kann der Abgeordnete problemlos absagen. Mahlzeiten müssen sein. Daher ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass viele Parlamentarier kommen, wenn zu einem Arbeitsessen geladen wird. Hier kann das Erforderliche (Nahrungsmittelaufnahme) mit dem Nützlichen (Wissensaufnahme) verbunden werden.
Das Ganze hat aber noch einen zweiten, nicht zu unterschätzenden Vorteil: Abgeordnete müssen den Tag über viele Dinge erledigen. Daher kann man sie in Sitzungen (auch im Plenum des Bundestages) beim Lesen, Telefonieren und Unterhalten beobachten. Die Aufmerksamkeit des Redners ist nicht immer gewährleistet. Bei einem parlamentarischen Essen ist das anders: Wenn der Abgeordnete isst, kann er nicht telefoniert. Er muss zuhören.
Siehe hierzu bitte auch den Blog-Beitrag vom 29. Dezember 2005:
Lobbying und essen.